Universität

Freiburg i. Br.

Sowohl in der Weimarer Republik als auch in der NS-Zeit wirken an der Universität Freiburg einige bekannte Nazi-Gegner. Bis 1928 ist dort der Rechtswissenschaftler Hermann Kantorowicz tätig. Der liberale Hochschullehrer gehört schon damals zu den wenigen, die in der deutschen Öffentlichkeit unerschrocken gegen Nationalismus und Untertanengeist auftreten. Innerhalb der Freiburger Professorenschaft macht er sich damit nicht beliebt – auch nicht bei dem konservativen Historiker Gerhard Ritter, der seit 1925 an der örtlichen Universität lehrt. Dem 1933 errichteten NS-Regime allerdings steht Ritter distanziert gegenüber. Seit Ende 1938 trifft er sich regelmäßig mit dem seit 1937 in Freiburg lehrenden Wirtschaftswissenschaftler Constantin von Dietze sowie dessen Fachkollegen Walter Eucken und Adolf Lampe, um sich über die politische Lage und über die Möglichkeiten einer Überwindung der Diktatur auszutauschen. Durch von Dietze steht dieser Freiburger Kreis von Anfang an auch in engem Kontakt zur Bekennenden Kirche sowie später zu den Verschwörern des 20. Juli. (ah/mb)