Leihwäscherei von Hans Heilig

Mannheim

In der Hauptstraße 83 im Mannheimer Stadtteil Feudenheim betreibt der Sozialdemokrat Hans Heilig eine Leihwäscherei. Von 1933 bis ins Jahr 1936 hinein dient sein Betrieb als Verteilstation illegaler sozialdemokratischer Schriften für den gesamten deutschen Südwesten. Das von Georg Reinbold geleitete Grenzsekretariat der Sopade schmuggelt heimlich Exil-Zeitungen und Tarnschriften ins Land. Fahrradkuriere holen sie dann dort ab und verbreiten sie weiter. Zu ihnen gehören etwa der Karlsruher Elektrikerlehrling Eugen Kern oder der in Heidelberg studierende Mannheimer Walter Krause. Im Frühjahr 1936 wird die Widerstandsgruppe im Rahmen einer Gestapo-Aktion enttarnt. Hans Heilig selbst erhält eine mehrjährige Zuchthausstrafe, danach wird er ins KZ verschleppt. (ah/mb)