Sopade-Grenzsekretariat

Strasbourg

Nachdem der badische SPD-Landesvorsitzende Georg Reinbold im März 1933 über die Grenze ins elsässische Strasbourg hat fliehen müssen, eröffnet er mit einem Kompagnon in der Rue Sédillot Nr. 2 einen Buchladen mit angeschlossener Leihbücherei. Im Auftrag der Prager Sopade-Zentrale organisiert er von dort aus den sozialdemokratischen Widerstand in Baden, in der Pfalz und in Südhessen: Über mehrere Außenposten vom Elsass bis zum Bodensee versorgt sein Grenzsekretariat Südwest die Genossen mit illegalem Parteimaterial und versucht ihre Aktivitäten miteinander zu vernetzen. Darüber hinaus bietet das Grenzsekretariat jenen, die außer Landes fliehen müssen, eine erste Anlaufstelle. Als seine Aufenthaltsgenehmigung im Sommer 1934 nicht verlängert wird, muss Reinbold Frankreich verlassen und ins Saargebiet ausweichen. Von Hanweiler aus setzt er seine Aktivitäten fort. (ah)